Ausgabe Nummer zwei im vergleichenden Armdrücken unter Sachsen-Anhalts Körben. Und scheinbar hat einigen der Top-Teams die Platzierung in der ersten Ausgabe nicht gut getan – denn es hagelte Niederlagen und das eine oder andere traurige Maskottchengesicht. Doch die Saison ist jung und das renommierte Komitee der zwei Juroren deshalb auch noch ziemlich unkritisch. Es hält sich aber trotzdem auch diesmal an drei Grundregeln:
1. Fünf Siege in der BBL sind immer mehr wert als jeder Vierzig-Punkte Blowout in den Ligen darunter, das ist klar. Aber zum einen wird das mit Power Rankings schwer, wenn nur BBL-Teams aus Sachsen-Anhalt gewertet würden – und zum anderen kann jede Mannschaft, ganz gleich, in welcher Liga, auf ihrem ganz speziellen Niveau heiß laufen.
2. Oberliga muss es schon mindestens sein. Alles andere ist Hobbysport. Ausnahmen dürfen hier gern einmal diese Regel bestätigen, müssen uns aber so gewaltig blenden, dass die niedrige Spielklasse im gleißenden Licht des gebotenen Spektakels verblasst.
3. Keine zweiten Mannschaften.
In diesem Sinne Bühne frei für die Ausgabe 2-2014.
1. Mitteldeutscher BC, Beko BBL, Bilanz: 7-3, letzte PR-Platzierung: 1
Standhardinger, Pantelic und Co. haben sich mit ihren beherzten Auftritten in den ersten Saisonwochen einen Wolfsbau voller Kredit erspielt. Da können wir den MBC nicht einfach vom Thron fegen. Auch nach dem Event-Game-Misserfolg gegen Frankfurt steht Weißenfels noch auf einem Play-off-Platz. Und wem sogar die Süddeutsche Zeitung einen großen Artikel widmet, der macht entweder ganz viel falsch oder ganz viel richtig. Auf das immer noch heißeste Team aus Sachsen-Anhalt trifft glasklar letzteres zu.
2. Bodfeld Baskets, 2. RL Ost, 9-0, letzte Platzierung: 3
Gleich drei gute Nachrichten erreichen uns aus dem kalten Oberharz. Erstens: Die Bodfeld Baskets sind immer noch ungeschlagen – und damit in unserem Power Ranking numehr ganz allein. Neun Siege aus neun Spielen hat sich die Europa-Auswahl inzwischen erspielt – und das obwohl der “Weber-Zug” seit kurzem an die heimische Couch gefesselt ist. Zweitens: Am Samstag gastiert Verfolger Tiergarten ISC 99 zum absoluten Spitzenspiel bei den Harzern. Und drittens: Der Bauchumfang von Very Big Men Garny Garcia Nivar nimmt anscheinend von Siegerfoto zu Siegerfoto ab. Das muss die gute Luft im Harz sein!
3. Aschersleben Tigers, 1. RL Nord, 8-2, letzte Platzierung: 2
Die Serie der Aschersleben Tigers hatte etwas magisches. Acht Siege aus den ersten acht Spielen, der beste Erstregionalliga-Saisonstart des Klubs aller Zeiten – und dann das. Gleich zweimal musste sich das Tigers-Team zuletzt geschlagen geben: erst beim Alba Berlin Basketballteam und dann im Spitzenspiel gegen Wolfenbüttel. Serie geplatzt. Aufstiegstraum recht weit entfernt. Trotzdem: Die Tigers dürfen auf die vergangenen Monate stolz sein – ihre Leistung steht ganz offiziell in den Geschichtsbüchern!
4. Halle Lions, DBBL, 7-4, letzte Platzierung: 4
Ein Sieg und eine Niederlage seit unserem ersten Ranking. Der Platz bleibt also gleich. Aber Obacht: Die 56:82-Heimniederlage gegen die Avides Hurricanes deckte schonungslos alle Schwächen auf. Wie sich die Lions von dieser deutlichen Pleite erholen, könnte ganz wichtig für den weiteren Saisonverlauf sein.
5. Hallescher SC 96, Oberliga, 7-1, letzte Platzierung: 6
“Läuft bei dir”, würde der Jugendliche von 2014 dieser Tage wohl sagen, wenn er einem HSCler auf der Straße begegnen würde. Wolmirstedt im Spitzenspiel auswärts besiegt, Oberliga-Tabellenführung übernommen und auch in unserem Power Ranking an den Baskets vorbeigezogen. Ja ist denn schon Weihnachten?
6. Baskets Wolmirstedt, Oberliga, 7-1, letzte Platzierung: 5
Nicht nur die weiße Weste gehörig bekleckert, sondern auch noch den Sonnenplatz verloren – die Niederlage im Spitzenspiel gegen den HSC 96 hat die trainingsfleißigen Baskets aus Wolmirstedt erst einmal gebremst. Aber wer weiß: Vielleicht wollte Wolmirstedt im direkten Duell noch nicht alles preisgeben, vielleicht sieht man sich ja in den Finals wieder. Vielleicht aber auch nicht.
7. Otto Baskets Magdeburg, Pro B Nord, 5-6, letzte Platzierung: 7
Wenn eine Pro B-Mannschaft aus Sachsen-Anhalt mehr als 1000 Zuschauer in ihre Halle lockt, dann ziehen wir gerne unsere von Oma gestrickte Pudelmütze. Dass das den Otto Baskets beim 80:67-Sieg gegen Stahnsdorf gelang, lag natürlich an den üppig verteilten Freikarten. Aber sei’s drum: Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit. So richtig sicher sind sich die Ottos aber noch nicht, ob das eine gute oder eine durchwachsene Saison werden soll. Gegen Dresden wurde am vergangenen Sonntag verloren. Das wird ein heißes Play-off-Rennen bis zum Schluss!
8. BSW Sixers, Pro B, 4-7, letzte Platzierung: 9
Die BSW Sixers können noch Basketballspiele gewinnen. Nach fünf Niederlagen in Folge hatten das einige Kritiker durchaus bezweifelt. Vor dem Spiel gegen Recklinghausen zog Trainer Tino Stumpf deshalb alle Register: Erst verfasste er einen offenen Brief an Fans und Unterstützer, um dann mit einem mustergültigen GI Joe Haarschnitt högschde Disziplin ganz im Stile von Jogi Löw vorzuleben. Und siehe da: Ein dreckiger, aber völlig verdienter Verlängerungssieg hat für das Ende der Talfahrt gesorgt.
9. USV Halle Rhinos, 2. Regio Ost, 5-4, letzte Platzierung: 8
Die Studenten sind in Sachsen-Anhalts Power Ranking Nummer zwei Opfer ihrer Umstände. Zwar hat sich die Bilanz des Tabellenvierten der 2. Regionalliga Ost im Vergleich zum letzten Mal weder verbessert, noch verschlechtert. Doch Pro B-Ligist BSW Sixers hat seine Krise beendet – und die Nashörner damit überholt.
10. BC Anhalt, Oberliga, 3-5, letzte Platzierung: 10
Ja, der BC Anhalt dürfte hier eigentlich wieder nicht auftauchen. Das wissen wir. Aber auch diesmal haben wir einen guten Grund: Die Dessauer haben bei der Niederlage gegen die Aschersleben Tigers II doch tatsächlich sämtliche Spieler auf dem Bogen vermerkt! Chapeau die Herren, Chapeau!
Wir lesen uns zur großen Jahresendauswertung unterm Weihnachtsbaum. Bis dahin fröhliches Rebounden.