Ausgabe Nummer drei im vergleichenden Armdrücken unter Sachsen-Anhalts Körben. Diesmal verteilen wir Geschenke. Unseres ist eine Erwähnung in diesem unbestechlichen und absolut subjektiven Ranking der zwei Komitee-Mitgleider. Darüber hinaus geben wir jedoch wertvolle Hinweise, welches Präsent sich jede Mannschaft noch schnell unter den Baum packen sollte, um für die Rückrunde gerüstet zu sein. Bei aller verständlichen Weihnachtsstimmung gelten jedoch auch diesmal drei Grundregeln:
1. Fünf Siege in der BBL sind immer mehr wert als jeder Vierzig-Punkte Blowout in den Ligen darunter, das ist klar. Aber zum einen wird das mit Power Rankings schwer, wenn nur BBL-Teams aus Sachsen-Anhalt gewertet würden – und zum anderen kann jede Mannschaft, ganz gleich, in welcher Liga, auf ihrem ganz speziellen Niveau heiß laufen.
2. Oberliga muss es schon mindestens sein. Alles andere ist Hobbysport. Ausnahmen dürfen hier gern einmal diese Regel bestätigen, müssen uns aber so gewaltig blenden, dass die niedrige Spielklasse im gleißenden Licht des gebotenen Spektakels verblasst.
3. Keine zweiten Mannschaften.
In diesem Sinne Bühne frei für die Ausgabe 3-2014.
1. Mitteldeutscher BC, Beko BBL, Bilanz: 7-6, letzte PR-Platzierung: 1
Die Bilanz des MBC vor Einführung des Power Rankings: 6-2. Seitdem: 1-4. Aber wir weigern uns trotzdem, die Jungs aus Weißenfels vom Thron unserer Rangliste zu stoßen. Warum? Weil es im Leben ähnlich wie auf dem Parkett-Viereck auf den richtigen Knick in der Optik (sprich: die passende Perspektive) ankommt. Der MBC steht vor Weihnachten auf einem Play-off Platz – und hat das auch verdient. Gleich zwei Jungs sind beim All Star Game der BBL dabei und am 31. Dezember steigt die MBC-Rakete live bei Sport1 in den Berliner O2-World Himmel. Ok, beim Singen gibt es noch Reserven, doch das nächste Lied wird ja auch erst Ostern angestimmt. Manchmal stehen eben auch Leuchttürme im Nebel. Wir hoffen auf alsbald klare Sicht.
Ideales Weihnachtsgeschenk: Ein paar Handschellen, um Coach Poropat gut festzuhalten. Nicht, dass irgendwann die Trainerdiebe zuschlagen.
2. Aschersleben Tigers, 1. RL Nord, 10-2, letzte Platzierung: 3
Dank zweier Siege zum Jahresabschluss wieder zurück auf Platz zwei. Wir zweifeln zwar durchaus daran, dass der bockstarke Spitzenreiter aus Wolfenbüttel – neben Alba Berlin derzeit übrigens das einzige noch ungeschlagene Team in den vier höchsten deutschen Ligen – noch Federn lässt, aber zu wünschen wäre es den Tigers. Aschersleben hätte sich einen spannenden Zweikampf um die Meisterschaft redlich verdient.
Ideales Weihnachtsgeschenk: Beruhigunstabletten. Nicht für Coach Michael Opitz, sondern für die Fans. Wegen des hoffentlich bis zum Schluss nervenaufreibenden Rennens um Platz eins. Der Coach ist ja schon viel entspannter geworden. Obwohl. Schaden kann’s ja nicht.
3. Bodfeld Baskets Oberharz, 2. Regio Ost, 10-1, letzte Platzierung: 2
Da haben die Harzer doch tatsächlich zum ersten Mal in dieser Saison verloren. Aber keine Panik: Der ärgste Aufstiegskonkurrent Tiergarten ISC 99 war so freundlich, den Patzer von “Team International” nicht auszunutzen. Eigentlich haben sich diese skurril sympathischen Burschen das schönste Weihnachstgeschenk schon selbst unter die in diesem Jahr wieder fabulös geschmückte Nordmanntanne gelegt: die Tabellenführung!
Ideales Weihnachtsgeschenk: Schnee! Wo zum Teufel bleibt der Schnee?
4. BSW Sixers, Pro B Nord, 6-8, letzte Platzierung: 8
Der Aufsteiger dieser Ausgabe. Gleich vier Plätze machten die Sandersdorfer in der beschaulichen Adventszeit gut. Drei Siege in Serie, darunter der Derby-Erfolg in Magdeburg und eine Ein-Punkt-Pleite gegen Tabellenführer Rostock rechtfertigen jedoch das zügige Überhomanöver. Zugegeben, schön war das nicht immer, was die BSW Sixers in den vergangenen Partien auf das Parkett zauberten – aber auch Basketball ist ein Ergebnissport! Während wir einen Dauerauftrag ans Phrasenschwein einrichten, arbeiten die Ballsporthallen-Basketballer währendessen noch etwas an ihrem Spielfluss.
Ideales Weihnachtsgeschenk: Die Wunderhände von Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, um eine erneute Verletzungsmisere zu vermeiden. Die Bayern brauchen den doch eh nicht mehr!
5. Otto Baskets Magdeburg, Pro B Nord, 7-7, letzte Platzierung: 7
Statistisch gesehen besser als Pro B-Konkurrent Sandersdorf. Tabellen lesen kann jeder. Aber ein spielerisch schwaches Derby gegen die BSW Sixers vor heimischem Publikum mit zehn Punkten Unterschied zu verlieren, dabei nur 50 Zähler zu erzielen und danach noch eine Verschwörung zu wittern, finden wir gar nicht gut. Naja, Emotionen nach dem Spiel und so. Der runde, rote Mann mit dem weißen Rauschebart und dem großen Sack lässt seine Rute in diesem Jahr noch mal zu Hause. Sportlich gesehen läuft es in Magdeburg ja nicht schlecht.
Ideales Weihnachtsgeschenk: Entspannungskissen.
6. Halle Lions, DBBL, 7-5, letzte Platzierung: 4
Für ganz oben reicht es bei den Lions momentan nicht. Platz sechs zur Winterpause – in der höchsten deutschen Damen-Spielklasse und in unserem Power Ranking. Dass das Team von Trainerin Jennifer Kerns zu mehr in der Lage ist, hat es in dieser Saison bereits bewiesen. Man muss kein Prophet sein, um das Motto für das neue Jahr zu erraten: In die Play-offs einziehen und dann schauen, was geht.
Ideales Weihnachtsgeschenk: Massig Stimmen bei der Wahl zum Team des Jahres in Halle. Solche Auszeichnungen können Flügel verleihen – ähnlich wie die RB-Dosen.
7. Baskets Wolmirstedt & Hallescher SC 96, Oberliga, 8-2, letzte Platzierung: 6/5
Auch nach mehreren Nachtsitzungen konnte sich das Komitee nicht einigen, welches der beiden Oberliga-Schwergewichte momentan den härteren Punch austeilt. Runde eins ging an den HSC, der Wolmirstedt in der Hölle der Freundschaft nach Punkten bezwang. Davon durchaus angeschlagen, verlor der entthrohnte Spitzenreiter gleich noch den folgenden Traditionskampf in Runde zwölf in Dessau. Gerade, als der Gürtel dem HSC überreicht werden sollte, kassierte der jedoch daheim einen überraschenden technischen K.o. gegen Underdog Justabs. Währenddessen die Baskets den USC Magdeburg souverän mit zwanzig Punkten Unterschied auswärts in den Ringstaub schickten. HSC vs Wolmirstedt momentan auf den Punktzetteln: gleichauf.
Ideales Weihnachtsgeschenk: Jeder sendet dem anderen ein Selfie aus der Kabine.
9. USV Halle Rhinos, 2. Regio Ost, 5-6, letzte Platzierung: 9
Die gut gestarteten Rhinos haben sich in ihrer Spielklasse ein wenig nach unten bewegt. Bei uns bleiben sie Neunter. Schließlich steht der USV als erster Teilnehmer des Landespokal-Halbfinals fest. So bleibt den Studenten genug Zeit, um die Losfee zu bezirzen. Vielleicht läuft man sich ja auf einer Silvestersause zufällig über den Weg. Die Telefonnummer gibt’s bei uns auf Nachfrage.
Ideales Weihnachtsgeschenk: So einen richtigen Kracher-Winterneuzugang, wie ihn sich eigentlich jeder wünscht. Aber die Rhinos haben einen glühend heißen Draht in die Beletage: Vielleicht kann Ex-USVler und Neu-Bamberg-Profi Andreas Obst da ja was vermitteln.
10. SV Zörbig & Einheit Weißenfels, Landesliga, 7-0, letzte Platzierung: -
Um die Feiertage herum noch ungeschlagen zu sein, ist ziemlich lässig. Wenn das gleich für zwei Teams wie die beiden Landesliga-Spitzenreiter aus der Marmeladen-Metropole und Vorsachsen gilt, zieht das zwei Schlussfolgerungen nach sich: 1. Ein direktes Duell gab es noch nicht. 2. Vermutlich deshalb, weil man noch über die TV-Rechte verhandelt. Das erklärt auch, warum das Mitte Januar angesetzte erste Aufeinandertreffen des Duos momentan auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Jungs, einigt euch mit den Fernsehfritzen! Zur Not reicht auch Radio!
Ideales Weihnachtsgeschenk: Hubb Stevens Kalender. Denn die Null steht.
So viel von uns. Kommt gut ins neue Jahr!